Es war wieder soweit, auf der Rennstrecke in Oschersleben war die Tourenwagenweltmeisterschaft zugast und somit auch wir! Wir, das sind die Glücklichen die auch dieses Jahr ein VIP-Ticket von Chevrolet gesponsert bekamen. In Zahlen waren das ca. 1800 Gäste. Aber nicht alle Daewoo-/Chevroletfans wie man wieder am bunten Parkplatzbild sehen konnte. Dieses Jahr war es noch einen Schuss extremer mit der Markenvielfalt auf dem verkleinerten VIP-Parkplatz. Ich weiß nicht, wie man 1/3 mehr Leute einladen kann und im gleichem Zuge den Parkplatz um 1/3 beschneidet?! Entweder hat man Chevrolet nicht informiert, das ein Teil des Platzes für die Rennteams genutzt wird, oder man hat einfach gepennt! Ich will damit nur sagen, das einige die sich echt für die Marke und die Autos interessieren, weit ab auf einem Acker parken müssen, obwohl grade die Fahrzeuge zum Thema passen. Da muss sich was ändern. Ich bin der Meinung, das man nicht mehr Leute einladen soll für die Statistik, sondern mehr Wert auf den Einzelnen legen sollte. Im Festzelt konnte man auch an genau zwei Tischen erkennen, wer hier richtig ist und es verstanden hat wie man das auch zeigt. Auf diesen Tischen stand das Schild "Reserviert für Fanclub". Letztes Jahr fiel ein junger Mann mit dem Opelblitz im Haar auf. Heuer schoss einer im Unterhemd mit Strohhut bekleideter den Vogel ab. Womit ich hiermit das Motto für 2008 ausgeben möchte, Qualität ist besser als Quantität, wenn es wieder laut wird in Oschersleben.

Der Freitag hatte erst mal eine kleine Überraschung parat, die Karten galten erst ab Samstag, was mich nicht unbedingt aus der Bahn warf, aber 10öro kostete. Auf der Strecke war zuschauertechnisch nicht viel los, aber das hat auch seine Vorteile für einen Motorsportjünger. Auf dem Asphaltband wurden nur Trainings abgehalten, daher konnte man ohne etwas zu verpassen den Pavillion aufbauen. Am Nachmittag kamen einige Wolken auf und aus nur einer regnete es, aber die genau über unserem Basiscamp. Das Wetter war ansonst super angenehm und ließ ein Grillen unter freiem Himmel zu, was wir ja nicht oft konnten.

Samstagfrüh waren dann auch die von weiter her Anreisenden in der Region und zum Mittag auch an der Strecke. Das Qualify lief für unseren Blauen recht schlecht, was nix gutes für das Rennen erwarten ließ. Vom Prinzip her warteten wir auch mehr auf das große Tamtam am Abend im Festzelt. Wir hatten wieder reservierte Plätze der Marke "Gold-Rang". Dicht an der Bühne und kurze Wege zum Essen. Der neue Chef des Hauses musste natürlich erst seine Rede halten, die kaum einen das Zuhören leicht machte. Erst als er die Fußballergebnisse der Bundesliga ansagte, wurden einige "Hörig". Danach kamen die wirklich wichtigen Leute, Eric Neve, Nicola Larini, Robert Huff und Alain Menu. Sie wurden auch wieder dazu verdonnert, ein Paar Sätze zu Chevrolet und die Erwartungen für das Rennen ab zugeben. Die Masse bedankte sich mit viel Applaus und  ließ die Männer nur ungern ziehen. Thema Masse. Man hat doch dann echt versucht, eine spontane Massenbegeisterung zu üben. Hallo?!?! Mit dem "ready, chevy, gooo!" wollte man unsere geballte Euphorie für die Marke bündeln. Ey Chevy, das war absolutes Kasperletheater. Der Moderator der Show hat sich ein Bein ausgerissen und ist durch das Zelt getigert, aber das "ready, chevy, gooo!" hat mehr was von einem "Amen" ansich. Bitte nächstes Jahr auf sowas verzichten.

Sonntag Renntag! "Win on Sunday, sell on Monday!" ist ein Spruch aus dem Rennsport und soll heißen, wenn du am Sonntag gewinnst, verkauftst du am Montag mehr Autos. Würde dies wirklich zutreffen, hatten die Händler am Montag geschlossen. Gleich im ersten Lauf flogen zwei Lacettis ab und nur Huff blieb im Rennen. Leider das auch nur im hinteren Feld, sodass es keine Punkte gab. Im Zweiten kamen alle ins Ziel, aber nur Huff holte mit dem 6. Platz 3 Punkte. An den Fans lag es aber nicht, denn da wurde ordentlich mit den Fahnen gewedelt. Auch wurde das Chevy-Plus-Symbol für die Eurosportkameras auf die Tribühne gezaubert. Man kann wirklich von zaubern sprechen, da viele den Anheizer kaum verstanden. Keine Ahnung ob das was geworden ist, aber man hatte in der Rennpause was zutun.

Man kann zusammen fassen, es war größer als 2006, aber nicht besser. Einiges hatte sich doch negativ entwickelt, was einfach vermeidbar wäre. Vielleicht hat es auch was mit dem aktuellen Umzug von Chevrolet Deutschland von Bremen nach Rüsselsheim zutun. Die Fanclubs waren insgesamt mit rund 25 Leuten Vorort und hatten ihren Spaß. Nur am Freitag gab es, meiner Meinung nach, ein paar Probleme mit einem Teilnehmer, der einfach nach ein paar Bier seinen Grips nicht mehr fand und zum Tierquäler wurde. Ich war an der Stelle bedient... Ich brauch so etwas nicht noch mal und ich hoffe, das es auch alle anderen so sehen!