Das Gaszeitalter

Gasanlagen sind ja zur Zeit schwer in Mode und daher Erklärungswürdig. Was ist das besondere an Gas? Es verbrennt schadstoffärmer und kostet pro Liter deutlich weniger als Benzin oder Diesel (in etwa die Hälfte). Es gibt 2 Arten von Gas die zum Einsatz kommen: Erdgas und LPG (liquid petrol gas). An dieser Stelle wollen wir uns mal mit dem LPG-System beschäftigen, denn dieses wird vorzugsweise Verbaut.

Damit man mit Gas fahren kann, sind einige Umbauten und Teile notwenig. Es werden oft Tanks verwendet, die den Platz des Ersatzrades einnehmen. Aber auch zylindrische Tanks die im Kofferraum verbaut werden stehen zur Auswahl, aber diese haben den Nachteil, dass sie eine menge Platz brauchen. Auch wenn man permanent von Gas redet, ist der Aggregatzustand nicht gasförmig, sondern flüssig. Dies erreicht man durch den hohen Druck im Tank und kann somit mehr Kraftstoff mitführen.

Vom Tank aus wird dann eine Kupferleitung vor zum Verdampfer gelegt der im Motorraum verbaut wird. Dieser Verdampfer (Bild 3) wird mit an den Kühlwasserkreislauf angeschlossen, damit er die Wärme zu erzeugen kann, um den noch flüssige Brennstoff ins gasförmige zu überführen. Da es einige Zeit dauert, bis er auf Temperatur kommt, läuft der Wagen solang mit dem standardmäßigen Treibstoff. Das Umschalten von Benzin auf Gas geschieht automatisch. Vom Verdampfer geht es nun zu den Rails (Bild 2). Rails sind nichts anderes als Magnetventile die öffnen und schließen. Pro Motorzylinder ist ein Rail notwendig. Vom Rail aus geht dann ein Gummischlauch zur Ansaugbrücke, möglichst dicht an die Normalen Einspritzdüsen ran.

Damit das Ganze auch funktioniert, ist ein zusätzliches Steuergerät (Bild 1) notwendig. Dieses wird mit Motortemperatur, Drehzahlsignal, Lambdasonde, Unterdrucksystem und den Signalleitungen für die normalen Einspritzdüsen verbunden. Dies ist alles notwendig damit das Gassteuergerät die normale Einspritzung unterbrechen und auf Gas umstellen kann. In den Innenraum wird dann noch ein Display untergebracht, um den Füllstand des Tankes im Auge zu haben und zu sehen ob Gas oder Benzin verbrannt wird.

So eine Gasanlage rechnet sich in etwa nach 60.000 km und bedeutet nur einen geringen Mehraufwand bei den Inspektionskosten. Es wird lediglich der Gasfilter (dieser sitzt zwischen Verdampfer und Rails) ausgetauscht. Während des Fahren, merkt man keinen großen Unterschied zwischen Gas- oder Benzinbetrieb. Geringfügig verringert sich die Motorleistung, aber kaum bis garnicht spürbar. Ein Mehrverbrauch von einem Liter Gas im Vergleich zum Benzinverbrauch ist völlig okay.

Zu den Kosten einer Anlage kann man nur soviel sagen, das Preise über 2300 Euro normal sind. Der Einbau dauert etwa Zwei bis Drei Tage und endet mit einer Tüv-Abnahme. Es geht auch schneller und deutlich günstiger. Wo? Im östlich gelegenen Ausland. An der Stelle sei aber Vorsicht angesagt. Da werden schnell mal Abschaltventile, die im Falle eines Unfalles die Gaszufuhr unterbrechen, weggelassen. Ob diese Anlagen Tüvtauglich sind oder nicht, ist ein anderes Thema.

Wer sich mit dem Gedanken einer Gasanlage beschäfftigt, sollte sich unbedingt vorher beraten lassen. Ein guter Berater weißt auch daraufhin, das nicht das ganze Tankvolumen befüllt wird. Es bleiben in etwa 15-20% des Volumens, als Reserve für die eventuelle Ausdehnung des Gases, ungenutzt. Man muß aber nicht in Hektik verfalle, denn LPG bleibt bis 2018 steuerbegünstigt.

Links zum Thema:

http://www.lpgforum.de/

http://www.gas-tankstellen.de/

http://www.autogas4you.de